F: ist die shell nicht ein tool, das ausgedient hat? A: nein - shells sind auf jedem system weiterhin vorhanden, weil sie dem benutzer eine grundlegenden zugang zum system geben. das gilt nicht nur fuer linux, oder allgemeine fuer unixoide systeme, sondern auch fuer die macs, amiga, atari, und fuer windows - dort heisst es nun "powershell". F: welchen zugang ermoeglichen shells eigentlich? A: shells ermoeglichen den direkten zugriff auf viele tools, die man sehr einfach kombinieren kann. die einfachste art ist natuerlich das ausfuehren hintereinander (chaining), die umleitung der eingabe aus einer datei bzw die umleitung der ausgabe in eine datei. und damit man nicht immer auf die ausgabe von daten warten muss, bevor man weitermacht, kann man den F: das klingt kompliziert. geht es nicht einfacher mit anderen tools? A: nein - diese prinzipien muss man bei anderen tools auch erlernen. irgendwann begreift man auch, dass man mit einem rechner eigentlich immer wieder dieselben dinge tut - und dann will nicht wie ein maschinist vor der kiste sitzen, sondern die ablaeufe automatisieren. und genau an der stelle wird es schwierig. benutzt man tools mit einer graphischen oeberflaeche, so muss man das klicken von knoepfen simulieren. und dafuer gibt es kaum moeglichkeiten. und selbst wenn tools das anbieten - sie bieten eigentlich fast nie eine schnittstelle, damit man dies mit anderen tools kombinieren kann. aber all das bekommt man ueber die shell und den zugehoerigen tools eigentlich von haus aus mitgeliefert. F: automatisierung - wie soll das gehen? muss man nicht bei einer shell alles selber eintippen? A: bei der interaktiven nutzung der shell tippt man natuerlich - klar. aber das tolle ist ja, dass mann alle eingetippten kommandos einfach in eine datei schreiben kann - und diese kann dann von einer shell ausgefuehrt werden - automatisch. F: aber dann muss man immerhin noch vor dem computer sitzen, um den vorgang in gang zu setzen, oder nicht? A: nein - das ausloesen von einem sogenannten shellskript kann auch automatisch geschehen, zu einer vorgegebenen zeit. dafuer gibt es wiederum tools wie "crontab", bei der man die zeiten in eine tabelle eintraegt. so kann man den computer anweisen morgens vor dem aufstehen die emails von mailserver und die aktuellen RSS feeds abzurufen, einen weckton oder eine musik abzuspielen, und die wichtigsten programme zu starten. F: das klingt nach programmieren. muss man dafuer nicht studiert haben? A: nein, dafuer muss man nicht an einer universitaet studieren. man muss nur lernen wie man die tools anwendet und seine vorgaenge in der richtigen reihenfolge zu benutzen. das ganze schreibt man dann lediglich in eine datei. das meiste kann man anhand von beispiele schnell erlernen. F: wenn das eigentlich so einfach ist - warum ist so ein programm zur eingabe von ein bischen text dann doch 300K bis 1MB gross? A: shells bieten ja noch viele moeglichkeiten mehr. das faengt an bei der unterstuetzung der eingabe, und geht dann ueber variablen, interaktive expansion von mustern, ueber aliase, funktionen und module, verzweigungen und schleifen, fallen (traps), koprozessen und vieles mehr. unter der haube steckt eine geballte ladung von funktionalitaet, die man eben nicht einfach am interface erkennen kann. F: was fehlt dem interface denn? A: die meisten benutzer sind es gewohnt die maechtigkeit eines programms an visuellen interface zu erknennen. dazu gehoeren meist ein grosses hauptmenu mit virlen untermenus, dialogen, knoepfen, schiebereglern, weitere fenster mit icons usw. aber das wuerde shells nur noch groesser machen - und eigentlich auch nicht viel bringen, denn im wesentlichen sind shells universelle tools, deren staerke gerade darin liegt, eine schnittstelle zur kombination zu bieten. und das allerbeste werkzeug dafuer ist unser gehirn und unsere faehigkeit abstrakt dinge zu einem neuen zu kombinieren. F: abstraktes denken und programmieren gehoert aber nicht zu den staerken der meisten leute... A: das ist wohl so. aber jeder benutzt eigentlich diese faehigkeiten im taeglichen leben, ohne es wirklich als solche zu erkennen. jeder koch kennt rezepte, die eigentlich eine kombination von ingredienzen und von ablaeufen sind. und die tools von malern bzw zeichnern sind die farben, die in pinseln und stiften vorhanden sind. auch ein auto wird durch tools gesteuert: steuerrad und gangschalter, sowie gas und bremse. die reihenfolge und die individuelle anwendung sind ueber das fahren entscheident. all das erfordert auch ein abstraktes denken - ohne dies sind dinge nur schwer zu erlernen. F: dann ist es also kein wunder, dass sich niemand an dieses abstrakte programm ranwagt, oder? A: wenn man shells nur als abstrakte dinger erfaehrt, dann bleiben sie das auch. aber das gilt eigentlich fuer alle dinge. man muss es eben einfach nur mal ausprobieren. das gehoert dazu. leider wird die benutzung von shells bei computern kaum gelehrt. dabei kann man darueber die benutzung von computern eigentlich sehr gut erklaeren und auch erfahren. F: wie sollte man also an die benutzung rangehen? F: ist das nicht eine langwierige tipperei? F: wo findet man beispiele? F: gibt es communities? anfang, beispiele, communities, dokumentation, erfahrungen,...